Arcserve stellt den Support für Arcserve UDP 6.0 am 1. August 2018 ein. Wer jetzt noch die ältere Version einsetzt, sollte in Anbetracht eines reibungslosen Betriebes zeitnah ein Update auf die Version 6.5 vorsehen. Dieses Update bringt, neben neuen Features, vor allem die Unterstützung für Windows Server 2016 und ESX 6.5 mit. Außerdem lassen sich damit nun auch NAS Shares auf den Arcserve RPS mit sichern, so dass ein Großteil der IT-Welt nun mit Arcserve geschützt werden kann.

Das Update an sich ist eigentlich eher unspektakulär, erfordert allerdings etwas Planung im Voraus, wenn alles gut gelingen soll.

1. Abhängigkeiten klären

Sollen die Arcserve UDP Wiederherstellungspunkte mit Arcserve Backup auf Band geschrieben werden, dann sollte man auch dort ein Update auf die Version 17.5 in Betracht ziehen. Zum Einen kann man es gleichzeitig durchführen, zum Anderen gibt es auch dort Neuerung wie die Online-Sicherung des deduplizierten RPS-Datenspeichers direkt auf Band. Ein Blick auf die Softwarekompatibilitätsliste hilft, Problemen mit eventuell zu alten Systemen vorzubeugen.

2. Rechtzeitig Lizenzen anfordern

Solange das Produkt unter Wartung (Maintenance) steht, hat der Anwender das Recht auf ein Update (übrigens auch auf ältere Lizenzen, falls noch unterstützt) auf eine Version seiner Wahl. Dazu muss eigentlich nur ein Ticket beim Arcserve Support eröffnet werden. Vorher sollten Sie sich beim Arcserve Support registriert haben und anmelden. Außerdem benötigen Sie die Order-ID (OLxxxxxx) Ihres Vertrages (Orginallizenz bzw. Wartungsverlängerung, wenn aktueller).

So könnte es aussehen:

Arcserve UDP License Request Form

Ticket für Lizenzbeantragung

Wenn alles richtig ausgefüllt wurde, erhalten Sie die neue Lizenz innerhalb von 24 Stunden. Auf der Lizenzurkunde stehen aber keine Lizenzschlüssel mehr, sondern die Lizensierung erfolgt online und Ihre neuen Lizenzen sind in der Arcserve Lizenzdatenbank hinterlegt. Für die spätere Produktaktivierung wird nur die Order-ID und die Fulfillment Number benötigt.

3. Produktaktivierung vorbereiten

Sowohl Arcserve UDP 6.5 als auch Arcserve Backup 17.5 verwenden eine Produktaktivierung über das Internet. (Wenn beide Produkte auf dem gleichen Server betrieben werden, empfehle ich die Aktivierung über UDP durchzuführen, dann ist Arcserve Backup gleich mit aktiviert.)

Es gibt eine Online und eine Offline-Aktivierung. Die Online-Aktivierung ist einfacher, verlangt aber dauerhaften Zugriff des Systems zum Arcserve Lizenz Portal. Wenn im Nachgang der Zugriff entzogen wird, werden die Lizenzen nach 14 Tagen deaktiviert (Time-out des Lizenz-Caches). Erschwerend kommt hinzu, dass die Lizensierung ohne manuelle Anpassung nicht über einen Proxy funktioniert. (In Amerika rechnet eben keiner damit, dass es Systeme gibt, die nicht direkt ins Internet kommunizieren dürfen.) Die Offline-Aktivierung hat den Nachteil, dass man bei mehreren Backup-Servern im Nachgang kaum Anpassungen/Verschiebungen an den Lizenzen vornehmen kann. Von einem Wechsel von Offline zu Online kann ich auch abraten. Das führte bei mir jedesmal zu einem Support-Ticket mit längerer Bearbeitung.

Hilfreich ist hierbei dieses Dokument: Arcserve Licensing Guide (auf der Seite 146 von 148 finden Sie auch Informationen zur Verwendung eines Web-Proxy).

4. Download der Installationsmedien

Da die Installationsmedien mehrere Gigabytes umfassen, sollte man den Download schon mal etwas eher starten. Aktuell ist das Installationsmedium Arcserve UDP 6.5 Update 2 (hier, Anmeldung erforderlich), das Update 3 kann man kurz nach dem Update automatisch installieren lassen.

Entweder man verwendet den Single Installer, dieser bringt gleich die aktuelle Installation von Arcserve Backup 17.5 SP1 mit, oder man verwendet die „Remaster Builds“. Alle anderen Links weiter oben enthalten nur das Update und nicht das komplette Produkt!

Wie geht es dann weiter?

Da sich nahezu alle Datensicherungskonzepte voneinander unterscheiden, kann es hier keine konkreten Empfehlungen geben. Prinzipiell gibt es aber zwei Wege:

  1. Update stur drüberinstallieren und alles so beibehalten. Alle Jobs und Datenbanken werden beim Update migriert und es geht weiter wie zuvor.
  2. Das Update nutzen, um sich Gedanken über das Datensicherungskonzept zu machen. Die IT-Umgebung, die Anforderungen an die Verfügbarkeit, aber auch die Möglichkeiten der Datensicherungssoftware entwickeln sich weiter.

In beiden Fällen stehe ich Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.